Hinter den Kulissen von Bärenreiter

Alkor-Edition / Agentur für Bühne und Orchester

Die Alkor-Edition ist eine Tochterfirma des Bärenreiter-Verlags. Als Bühnen- und Orchesterabteilung vertreibt sie weltweit die leihweise erhältlichen Aufführungsmateriale der Bärenreiter-Verlagsgruppe von der frühen bis zur neuesten Musik. Als Agentur vertritt sie eine Reihe namhafter in- und ausländischer Musikverlage im deutschsprachigen Raum. Zudem agiert sie als Verlag mit eigenem Profil und Editionsreihen vor allem im Bereich des französischen Musiktheaters des 19. Jahrhunderts.

Die Alkor-Edition informiert über die Neuerscheinungen, das Repertoire und die Novitäten des ständig wachsenden Bühnen- und Orchesterrepertoires. Sie ist im engen Kontakt mit den Interpretinnen und Interpreten, mit Programmgestaltern und allen, die in Intendanzen, Dramaturgien der internationalen Theater, Konzerthäuser und Festival das Programm verantworten. Alle wichtigen Informationen gelangen auch über die Zeitschrift „[t]akte“, einen Newsletter und die Internetseite www.takte-online.de zu denen, die sie auf die Bühne bringen (sollen).

Zwischen Edition und Aufführung stehen Verträge: Da die Komponisten und Herausgeber dem Verlag die Wahrung ihrer Nutzungsrechte anvertrauen, trifft die Agentur für alle Bühnenaufführungen vertragliche Vereinbarungen und überwacht die Vergütungen für Rundfunksendungen und alle Tantieme- und Honorarabrechnungen. Die Leihabteilung hält den direkten Kontakt weltweit zu den Kunden und den vertretenen Partnerverlagen. Sie sorgt für Kundenbetreuung, Kostenkalkulation und Abwicklung der Bestellungen, organisiert nicht zuletzt den Versand des Aufführungmaterials vom Verlag in die Welt.

Marie Luise Maintz

Kasseler Groß-Auslieferung, Lager

In der Kasseler Groß-Auslieferung herrscht eine chaotische Lagerhaltung – aber keine Sorge: Das hat System! Unser Team aus einem Dutzend Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern behält den Überblick über die rund 30.000 flexibel belegbaren Lagerplätze. Die 4.500 m2 große Lagerhalle im Kasseler Stadtteil Rothenditmold ist der pulsierende Umschlagplatz des Bärenreiter-Verlags. Hier werden frisch gedruckte Noten und Bücher angeliefert, die Wareneingänge geprüft und erfasst, Kundenbestellungen bearbeitet, Lieferungen zusammengestellt, verpackt und schnellstmöglich auf den Weg gebracht – zehntausende Pakete jährlich. Damit ist die KGA ein zuverlässiger und effizienter Partner der Musikwelt, denn chaotisch ist wirklich nur unsere Art der Lagerplatzverwaltung.

Thomas Dubowy / GS

Artikeldaten

Die Abteilung Artikeldaten ist ein unschlagbares Trio mit fast 37 Jahren geballter Erfahrung bei Bärenreiter. Unsere drei Kolleginnen ergänzen sich perfekt und sorgen dafür, dass die Titeldatenpflege reibungslos funktioniert. Ob Warenwirtschaft, Preisreferenzdatenbanken oder Webshop, ob Neuerscheinung oder Nachauflage – wir haben mit jedem Titel zu tun und das von Planungsphase bis zur Makulatur. Mit einer Leidenschaft für strukturierte Daten und EDV sammeln wir zentral alle Titelinformationen und stellen sicher, dass diese kongruent und aktuell bereitgestellt werden können. Da bei uns so viele Informationen zusammenlaufen, können wir, wenn es mal hakt, oft dafür sorgen, dass alles wieder rund und in geordneten Bahnen läuft. Kurz gesagt: Ohne uns läuft hier gar nichts!

Janna Adriana Gleissner, Ann-Christin Groß, Katharina Illenseer, Cornelia Napp

Buchhaltung

Wir in der Buchhaltung stehen in der Wahrnehmung des Verlags nicht im Vordergrund. Trotzdem bilden wir das Rückgrat des Unternehmens – über unsere Systeme läuft jede Zahlung, jede Rechnung und jede Gehaltsabrechnung. Wir sehen die Produktion und den ganzen Verlag daher aus einer ganz anderen Perspektive als andere Abteilungen. Buchhaltung ist für viele der Inbegriff von Eintönigkeit, dabei bildet unsere Arbeit die Grundlage für jede betriebswirtschaftliche Entscheidung. Daher dürfen bei uns noch weniger als anderswo Fehler passieren – was uns gerne den Namen von Erbsenzählern einbringt. Doch wir sind alles andere als das, nur bei einem Punkt hört der Spaß auf: Die Zahlen müssen stimmen!

Cornelia Napp

Herstellung

Die Abteilung Herstellung betreut im Team mit sechs Personen die Produktion der Noten und Musikbücher. Am Anfang stehen Kalkulationen und Terminplanungen. Nach Abstimmung mit dem Lektorat werden dann in Zusammenarbeit mit externen Noten- und Textsetzern, die seit Jahren mit den besonderen Anforderungen des Verlages vertraut sind, Noten, Texte, Abbildungen und der Einband sorgfältig gestaltet.

Durch engen Kontakt mit Druckereien wird anschließend die hochwertige Fertigung der Titel sichergestellt: Notenausgaben vom dünnen Heft bis zum mehrere hundert Seiten dicken Band, Kleinauflagen im Digitaldruck, Leihmaterial für Orchestermusiker, Bücher und Einzelanfertigungen auf Kundenwunsch. Für eine optimale Lesbarkeit wird kräftig schwarz auf ausgesuchte Papiere gedruckt. Bei den Urtext-Ausgaben verwenden wir ein eigenes, getöntes Papier, das nicht reflektiert, wodurch es sich bei Kunstlicht auf Bühnen und im Operngraben bestens bewährt. Bei der Bindung achten wir auf ein hervorragendes Aufschlagverhalten und eine lange Haltbarkeit, etwa durch eine flexible Fadenheftung, gerade bei umfangreichen Ausgaben.

Die Abteilung verantwortet die Produktion von aufwendigen Faksimileausgaben in edlem Halbledereinband ebenso wie die der in Leinen gebundenen Gesamtausgaben. Bücher mit individuellen Einbänden und die zahlreiche Notenausgaben mit ihrer teils einheitlichen, teils ansprechenden, unverwechselbaren Umschlaggestaltung sowie digitale Ausgaben vervollständigen die Palette.

Gerhard Kiunke

Lektorat Buch

Buch-Lektorinnen lesen. Hinter dieser trivialen Information versteckt sich eine Vielfalt von Tätigkeiten: Wir lesen ja nicht nur fertige Texte, sondern sorgen dafür, dass solche Texte überhaupt erst entstehen. Am Anfang der Arbeit steht oft die eigene Idee des Lektorates von einem Buch, das für eine bestimmte Zielgruppe interessant sein könnte. Dazu muss die Lektorin passende Autorinnen oder Autoren suchen, mit ihnen tragfähige inhaltliche Konzepte erarbeiten, die Tonlage des Textes festlegen, mit der Layouterin Gestaltungsprinzipien entwerfen und notfalls auch Druckkostenzuschüsse akquirieren. Die redaktionelle Textarbeit ist aber das Herzstück des Lektorates. Über Monate arbeiten wir mit Autoren und Autorinnen akribisch an der optimalen Textfassung (und fühlen uns dabei gelegentlich wie eine Hebamme, Trainerin, Regisseurin oder Therapeutin), begleiten dann das Layout bis zur Druckfassung und entwickeln Ideen für den Weg des Buches in die Öffentlichkeit. „Lektorieren“ ist also viel mehr als nur lesen.

Jutta Schmoll-Barthel

Personal / Haustechnik / Zentrale / Sekretariat Geschäftsleitung

Bei uns steht nicht die Musik im Fokus, sondern es sind unsere Kolleginnen und Kollegen. Wir arbeiten dafür, dass für das Bärenreiter-Team die Rahmenbedingungen stimmen: Waschbären im Gebäude? Einstempeln vergessen? Neue Arbeitsschutzverordnung? Keiner weiß, wer zuständig ist? Wir übernehmen! Von Personalplanung, Arbeitszeiterfassung, Gehaltszahlungen, Gebäudemanagement, Telefonzentrale bis zur Ausgabe von Coronatests und Organisation von Mitarbeiterjubiläen – das beste Ergebnis unserer Arbeit ist, wenn man diese gar nicht mitbekommt, alles reibungslos funktioniert und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne an ihren Arbeitsplatz kommen, um sich auf das zu konzentrieren, auf was es ankommt: Bärenreiter-Ausgaben!

Cornelia Napp

IT / EDV

Die IT-Abteilung kümmert sich täglich um Probleme im Verlag, die es ohne IT nicht geben würde. Was kann das wohl sein? Ein Kollege ruft an: „Mein Monitor geht nicht!“ IT: „Ist er eingeschaltet?“ „Ja klar!“ „Dann schalten Sie ihn mal aus.“ „Jetzt geht er“. Die Abteilung beschäftigt sich mit der IT als Unternehmensressource und gibt Anregungen für die strategische Entwicklung der IT-Systeme, dabei verstehen wir uns als zuverlässiger, kollegialer und kompetenter Dienstleister. Um diese täglichen Arbeiten bewältigen zu können, gibt es bei uns Chips, Cookies und Festplatten.

Andreas Becker

Vertrieb

Das Beste an der Vertriebsarbeit ist die riesige Themenvielfalt, mit der wir es täglich zu tun haben. Bei uns laufen alle Fäden zusammen. Wir jonglieren mit Zahlen, werten die Umsätze aus und geben Verkaufsprognosen ab, und zusammen mit den Kollegen und Kolleginnen in London und Prag betreuen wir Kunden auf der ganzen Welt. Wir freuen uns riesig darauf, nach zwei Jahren Corona-Pause nach und nach unsere Händlerkundinnen wieder besuchen und auf Messen und Veranstaltungen präsent sein zu können!

Wir sind aber auch programmatisch eingebunden: Von der Idee bis zur fertigen Ausgabe stehen wir in stetigem Austausch mit unseren Lektorinnen und Lektoren.

So können wir die Besonderheiten unserer Titel unseren Kunden nahebringen, gleichzeitig aber auch die Bedürfnisse von Musikerinnen und Händlern an das Lektorat weitergeben.

Gemeinsam mit der Abteilung „Kommunikation“ erarbeiten wir Marketingstrategien, bereiten Vertriebskampagnen vor und bespielen unsere Social-Media-Kanäle. Und nebenher übersetzen wir auch noch jede Menge Artikeldaten und Texte ins Englische.

Im Kundendienst freuen wir uns über den Austausch mit Kundinnen aus aller Welt. Wir beantworten Fragen, erfassen Aufträge und sind Experten für alles rund um den Versand bis in ferne Ziele. Wir sind stolz darauf, wenn wir Bestellungen so schnell auf den Weg bringen, dass sie rechtzeitig für Proben und Konzerte bei den Musikern auf dem Pult stehen. Der Zusammenhalt in unserem Team und die Zufriedenheit unserer Kundinnen sind unser täglicher Ansporn.

Das Vertriebsteam

Kommunikation

Für eine Veranstaltung wird noch schnell ein Flyer gestaltet. Im neuen Katalog müssen die Daten der Neuerscheinungen ergänzt werden. In „Musik & Kirche“ ist eine Anzeigenseite zu füllen. Der Deutschlandfunk möchte ein Interview mit der Geschäftsleitung führen. Die „Nineteenth-Century Music Review“ bittet um ein Rezensionsexemplar nach Neuseeland, die F.A.Z. um ein Buch nach Frankfurt. Der Webshop muss aktualisiert werden. Die Animation unserer beliebten Weihnachts-E-Card bekommt den letzten Schliff, und die sozialen Medien werden mit Fotos und Videos gefüllt.

Die Aufgaben in der Abteilung Kommunikation, die Werbung mit Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verbindet, erweisen sich Tag für Tag als vielfältig. Und oft muss alles ganz schnell gehen …

Was die derzeit sechs Kolleginnen und Kollegen erarbeiten, sind neben den Büchern und Noten die sichtbaren Visitenkarten des Verlages: Kataloge, Prospekte, Flyer, Briefbögen, Werbeartikel, auch dieses Jubiläumsmagazin, und all das in einer wiedererkennbaren Gestaltung. Die Website www.baerenreiter.com wird hier gepflegt. Pressemitteilungen wenden sich an „die Medien“. Deren Rezensionen und Berichte über unsere Ausgaben, Bücher und das Unternehmen selbst, tragen viel zur Bekanntheit des Bärenreiter-Verlages bei. Besonders eng ist die Abteilung mit den Kolleginnen und Kollegen aus Lektorat und Vertrieb verbunden, die unsere wichtigsten Ansprechpartner für Inhalte und Marketing sind. À propos Visitenkarten: Auch die werden in der Kommunikation hergestellt.

Johannes Mundry

Rechtsabteilung

„Was du bist, bist du nur durch Verträge!“ Was Fasolt im Rheingold zum unglücklichen Gott Wotan sagt, trifft es – wie sollte es bei Wagner anders sein – auf den Punkt: Ohne Verträge gibt es nämlich keine Produkte und ohne Produkte keinen Verlag.

Die Rechtsabteilung mit ihren insgesamt fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kümmert sich zunächst um Verträge aller Arten: Vom Lizenzvertrag (Rechteverkauf und -einkauf) über die vielen Verlagsverträge mit Autorinnen und Autoren bis hin zu großen Kooperationsverträgen bei besonderen Projekten.

Am Anfang eines Verlagsprodukts steht also die Rechtsabteilung, sie wird dann auch zur treuen Begleiterin bis zum letzten verkauften oder vermieteten Exemplar und darüber hinaus, denn hier wird auch mit Rechten am Werk gehandelt, vor allem aber werden die Honorare an die Autorinnen und Autoren abgerechnet.

„Was du bist, bist du nur durch das Recht“, so könnte man Fasolts Satz aber noch zuspitzen. Ohne Recht nämlich keine Verträge. Daher ist die Abteilung auch Ansprechpartnerin für alle kleinen und großen Rechtsfragen, die im Alltag eines großen Musikverlags auftauchen. Hier reicht die Spanne von weniger sinnlichen Dingen wie der Verpackungsverordnung und Allgemeinen Geschäftsbedingungen über Fragen zur Rechtmäßigkeit einzelner Social-Media- und Werbeaktionen, zu Covergestaltungen, Titelschutz und allgemeinen zivil- und urheberrechtlichen Angelegenheiten oder zur Verfolgung von Rechtsverletzungen.

Die Arbeit der Abteilung deckt damit das gesamte Spektrum der Verlagstätigkeit ab, jedenfalls soweit es in irgendeiner Form um Paragrafen geht. Und das tut es letztlich immer.

Thomas Tietze

Lektorat Musik

Um das vielfältige Verlagsprogramm zu realisieren und zu pflegen, arbeiten derzeit zwölf Kolleginnen und Kollegen in den Musiklektoratsbereichen Oper, Chor, Orchester- und Kammermusik, Klavier, Orgel, Sologesang, Musikpädagogik, zeitgenössische Musik und Gesamtausgaben. Als Produktmanager, die neue Ausgaben vom Ideenstadium bis zum Erscheinen (und darüber hinaus) betreuen, müssen sie stets alle Fäden in der Hand halten. Sie widmen sich Werken, die aus den unterschiedlichsten Gründen einer Neuedition bedürfen, und begeben sich auf die Suche nach Herausgebern, die geeignet sind, diese Werke so zu edieren, dass die Ausgaben den Anforderungen von Wissenschaft und Praxis gleichermaßen Genüge leisten. Innerhalb des Verlags stellen sie ihre Ideen für neue Titel vor, sie liefern die nötigen Angaben für verlagsinterne Kalkulationen, klären mit der Rechtsabteilung juristische Fragen, korrespondieren mit Herausgebern, Autoren, Komponisten und Bearbeitern, koordinieren den Notensatz und Korrekturgänge, geben Übersetzungen in Auftrag, machen Vorschläge für die Cover und schreiben Werbetexte. Dabei pflegen die Lektorinnen und Lektoren Kontakt mit Editionsinstituten, Universitäten und Musikhochschulen, Autoren, Arrangeuren, Übersetzern, Notensetzern, Korrekturlesern, Stiftungen, Sponsoren und vielen mehr. Außerdem stehen sie für Fragen zur Verfügung, die Kunden zu unseren Ausgaben haben. Ganz nebenbei besuchen sie auch Messen und Kongresse, um ihre Titel zu präsentieren und sich neue Anregungen zu holen. So vielfältig wie das Programm, so vielfältig ist auch die Arbeit im Lektorat!

Michael Haag