Von schlichten Liedblättern zu komplexen Urtext-Ausgaben: Die hundertjährige Geschichte des Bärenreiter-Verlags birgt viele Facetten. Heute ist der Name Bärenreiter ein exquisites Qualitätszeichen für Notenausgaben. Musikerinnen und Musiker, die aus Editionen mit dem „Bärenreiter Urtext“ singen und spielen, können die Gewissheit haben, dem Willen des Komponisten so nahe wie möglich zu sein. Basis des Verlagsprogramms sind die Gesamtausgaben von Bach, Händel, Mozart, Schubert und vielen anderen. Hinzu kommen freie Urtext-Ausgaben, Musikbücher, Musikpädagogik und bedeutende Werke der zeitgenössischen Musik. Hundert Jahre sind ein Grund zum Feiern und zum Aufbruch in neue Herausforderungen.
Das Magazin zum Jubiläum
Ein Jahrhundert Verlagsgeschichte. Da gibt es viel zu entdecken. Von den Anfängen im Augsburger Wohnzimmer bis zum weltweit geschätzten „Bärenreiter Urtext“ von heute. Das Magazin zeichnet das Auf und Ab der Bärenreiter-Geschichte nach, erinnert an herausragende Titel, erläutert Abläufe der Herstellung von Noten und Büchern und stellt die heutigen Abteilungen in Kassel, London und Prag vor. Eine wertvolle Publikation zum Schmökern und Staunen.
Bei großer Musik gibt es keine Kleinigkeiten
Bärenreiter Urtext: Dem Komponisten auf der Spur
„Urtext“: ein oft – und nicht selten missverständlich – gebrauchter Begriff. Was heißt er eigentlich? Sicher ist: „Urtext“ bedeutet nicht, einfach das Autograph, die Handschrift des Komponisten, in moderne Notenschrift zu übertragen. Der Teufel steckt im Detail, und langwierige Untersuchungen und Abwägungen sind nötig, um einen Notentext zu schaffen, der dem Willen des Komponisten so nahe wie möglich kommt.
Bär und Stern waren immer dabei. In den ersten Jahren stand noch ein kleiner Junge auf dem Rücken des zotteligen Tieres. Schon seit fast vierzig Jahren ist das heutige Logo in seiner stilisierten Zeitlosigkeit in Gebrauch. Der Artikel beschreibt den Weg zu einem der markantesten Verlagszeichen, das keiner Aktualisierung bedarf.
Ein Verlag ist für Außenstehende ein nicht leicht zu durchschauender Mikrokosmos. Was macht zum Beispiel das Lektorat, was machen die Abteilungen Kommunikation oder Vertrieb? Alle Abteilungen stellen sich vor, wodurch ein vielfarbiges Mosaik der Arbeitsbereiche und der Beziehungen zueinander entsteht.
Ein Interview mit den Bärenreiter-Geschäftsführern Barbara Scheuch-Vötterle, Leonhard Scheuch und Clemens Scheuch
Dass ein Familienunternehmen nach hundert Jahren erst von der zweiten und dritten Generation geführt wird, ist eine Seltenheit. Die heutigen Geschäftsführer blicken auf die krisenhaften Anfänge ihrer Tätigkeit und auf entscheidende Weichenstellungen im „Haus unterm Stern“ zurück, schildern die Gegenwart und wagen Prognosen für die Zukunft dieses Musikverlags.
„Weltweit“: Das ist schnell gesagt. Aber stimmt es auch? Es stimmt: Bärenreiter pflegt Kontakte in alle Kontinente, in alle Länder, in denen klassische Musik gespielt wird. Viel, doch nicht alles, wird von Kassel aus organisiert, aber in der Geschichte und in unserer Zeit spielen Niederlassungen immer noch eine wichtige Rolle. Basel, London, New York und Prag, früher auch Paris und Tours, sind die Standorte außerhalb Deutschlands.